In Deutschland wird die Zeitumstellung jedes Jahr von Ende März bis Ende Oktober angewendet. Es gibt eine Vielzahl an interessanten Fakten zur Sommer- und Winterzeit und eine wachsende Zahl von Studien, die darauf hindeuten, dass sie nicht wirklich sinnvoll oder wirksam ist.
Was ist die Sommerzeit?
Bei der Sommerzeit werden die Uhren jährlich um eine Stunde nach vorne gestellt. Dabei findet die Zeitumstellung in Deutschland jeweils am letzten Sonntag im März, um 2 Uhr morgens, statt. Die Umstellung wird weltweit unterschiedlich gehandhabt.
Der ganze Sinn der Sommerzeit und der Grund dafür ist, dass wir tagsüber mehr natürliches Sonnenlicht nutzen können – insbesondere am frühen Abend. Wenn die Jahreszeiten auf der Nordhalbkugel vom Winter in den Frühling wechseln, verschiebt sich die Erde auf ihrer Achse näher zur Sonne. Dadurch erhalten die Länder der Nordhalbkugel von Tag zu Tag mehr Sonnenlicht, was schließlich zum längsten Tag des Jahres am 21. Juni, der Sommersonnenwende, führt.
Was ist die Winterzeit?
Streng genommen gibt es keine Winterzeit. Es handelt sich um die Normalzeit des jeweiligen Landes. Damit ist jedoch die Umstellung von der Sommerzeit auf die Normalzeit gemeint. Diese ist in Deutschland am letzten Sonntag im Oktober um 3:00 Uhr. Dabei wird die Uhr von 3:00 auf 2:00 um eine Stunde zurückgestellt.
Beeinflusst die Zeitumstellung den Schlaf?
Der Effekt der Sommerzeit auf unseren Schlaf signifikant und negativ:
Eine 2013 in der Sleep Medicine veröffentlichte Studie ergab, dass die Menschen zwar im Allgemeinen glauben, sich schnell an die Sommerzeit anzupassen, sie aber mindestens eine Woche dafür brauchen. Während dieser Zeit haben sie einen fragmentierten Schlaf und erleben einen Schlafverlust, der zu Schlafmangel führt.
Was noch überraschender ist, dass diese negativen Auswirkungen auch bei der Winterzeit auftreten, wenn die Menschen eine Stunde mehr Zeit bekommen. Die Studie hat herausgefunden, dass die Menschen in der Regel keinen zusätzlichen Schlaf bekommen. Sie in den nächsten fünf Tagen früher auf, was zu einem Nettoschlafverlust in der Woche führt.
Häufigere Unfälle
Studien fanden ebenfalls heraus, dass der Schlafentzug in der Woche nach Beginn und Ende der Sommerzeit indirekt zu höheren Raten von Verkehrsunfällen und einer nicht zu ignorierenden Störung der Körperfunktionen führt.
Höheres Herzinfarkt-Risiko
Weitere Studien haben einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und der Sommerzeit festgestellt, insbesondere in der ersten Woche der Umstellung. Sie führen dieses erhöhte Herzinfarkt-Risiko auf den Schlafmangel und die zirkadiane Fehlstellung zurück.
Wie man sich auf die Sommerzeit vorbereitet
Befolge diese grundlegenden Schritte zur Vorbereitung auf die Sommerzeit:
- Verschiebe deinen Schlafplan jeden Tag um 15 Minuten. Es ist schwierig, den Schlafplan über Nacht plötzlich zu ändern. Beginne stattdessen vier Tage vor der Zeitumstellung etwa 15 Minuten früher ins Bett zu gehen.
- Passe deine Mahlzeiten an. Mahlzeiten sind ebenfalls Zeitgeber für die zirkadianen Rhythmen des Körpers. Genauso wie der Schlafplan, sollten in den vier Tagen die Mahlzeiten jeweils 15 Minuten früher eingenommen werden.
- Nutze das Sonnenlicht am Morgen. Der stärkste Zeitgeber für unseren Körper ist Licht. Nach dem Aufstehen solltest du dich für 30 bis 60 min dem Sonnenlicht aussetzen, sei es am Fenster oder durch einen Spaziergang. Eine alternative die Lichttherapie.
- Vermeide Alkohol und Koffein kurz vor der Schlafenszeit. Koffein kann dich zu lange wach halten und Alkohol stört einen erholsamen Schlaf.
Was wird in Zukunft mit der Sommerzeit passieren?
In der EU gibt es schon länger Diskussionen über die Zeitumstellung. Bei einer Online-Umfrage der EU-Kommission waren 84 % der Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung. Die meisten der Teilnehmer waren mit Abstand deutsche Bürger.
Seitdem wurde ein Konzept für die Abschaffung auf den Weg gebracht, das größte Problem dabei ist, dass die jeweiligen Länder jedoch wählen können, ob sie die Normalzeit oder Sommerzeit beibehalten wollen.
Dies führt zu Abstimmungsproblemen unter den Ländern, da man auch gleichzeitig einen Flickenteppich von verschiedenen Uhrzeiten innerhalb der EU vermeiden möchte.
Geplant war eine Abschaffung bis 2021, ob dies aber wirklich bis dahin geklärt ist, bleibt abzuwarten.