Kinder sind besonders anfällig für Parasomnien. Einige können für das Kind und die Eltern beängstigend sein, obwohl viele nicht medizinisch ernstzunehmen sind und vor der Pubertät verschwinden. Solche Phänomene wie Albträume, Schlafwandeln, Bettnässen und Sprechen im Schlaf sind bei Kindern häufiger anzutreffen, obwohl sie in jedem Alter auftreten können. Parasomnien im Kindesalter können mit Trennungsangst verbunden sein, aber sie verkürzen in der Regel nicht die Schlafdauer. Zu den weiteren Schlafstörungen gehören verhaltensabhängige Insomnien.
Verhaltensabhängige Insomnien
Etwa 25 % der Kinder haben eine verhaltensabhängige Schlafstörung, die ab einem Alter von ungefähr 6 Jahren üblicher weise verschwindet.
Dabei unterscheidet man zwischen zwei Fällen:
- Sleep onset association disorder
- Limit-setting sleep disorder
Sleep onset association type
Bei diesem Typ der Schlafstörungen, benötigt das Kind immer eine gewohnte Umgebung oder ein gewohntes Ritual um einzuschlafen. Das kann das Beisein eines Elternteils sein, der Kindersitz im Auto oder das Bett der Eltern.
Limit-setting sleep disorder
Dieser Typ ist im Grunde genommen, wenn Kinder Ausreden finden, um nicht in Bett gehen zu müssen. Dabei stellen sie Forderungen oder Fragen, um das ins Bett gehen zu verzögern.
Es gibt keine Behandlung für diesen Typ und Eltern müssen ihre eigenen Wege im Umgang finden. Viele Psychologen empfehlen feste Schlafenszeiten und sagen, dass die Eltern nicht darüber verhandeln sollten. Die Proteste des Kindes zu ignorieren ist der beste Weg.
Langfristig führt diese Form des Verhaltens zu einer Schlafstörung, da die Kinder viel zu spät ins Bett gehen und immer später aufwachen. Während der Schul- oder Kindergarten Zeit führt dies zu Schlafmangel und Tagesmüdigkeit.
Apnoe im Kindesalter
Apnoe bei Kindern ist ein zunehmendes Problem, da die Adipositasraten im Kindesalter steigen. Die Apnoe ist ein größeres Risiko für die Entwicklung des Gehirnes, da vorübergehende Sauerstoffeinschränkungen die zukünftige kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnten.
Forscher empfehlen, so schnell wie möglich zu intervenieren. Studien haben jedoch gezeigt, dass der kognitive Rückgang nicht umgekehrt wird, wenn die Atembeschwerden behoben werden. Daher ist es wichtig, die schlafbezogene Atmung bei Kindern zu behandeln, sobald sie erkannt wird.
Es wurde auch festgestellt, dass kleine Kinder, die schnarchen, viel häufiger hyperaktiv, ängstlich und anfällig für Wutanfälle sind. Die Entfernung der Mandeln kann bei Kindern mit Apnoe die Atmung verbessern.
Kognitive Entwicklung und Schlaf
Forscher haben herausgefunden, dass Kinder mit unregelmäßigen Schlafenszeiten eine schlechtere kognitiver Entwicklung haben. Feste Routinen reduzieren den Stress für Geist und Körper und können die Entwicklung der Organe fördern.
Eine Studie mit über 10.000 britischen Kindern ergab, dass 3-Jährige oft unregelmäßigere Schlafenszeiten haben als 5-Jährige und 7-Jährige. Diese Kinder hatten auch aufgrund des Schlafmangels Schwierigkeiten in der Schule die kognitiven Leistungen abzurufen.
Eine Studie über 7-jährige, hat festgestellt, das Kinder die nach 21:00 Uhr ins Bett gingen im Durchschnitt schlechter beim Lesen und in Mathematik waren.
Diagnose von Schlafstörungen bei Kindern
Die Diagnose von Schlafstörungen ist bei Kindern noch schwieriger als bei Erwachsenen. Die Schlafanamnese und eine lückenlose Erfassung der Gesundheitsprobleme kommen schneller zur Diagnose. Diese werden aber oft von Eltern, die ein Rezept ausgestellt haben wollen, um das Problem einfach zu beseitigen, oft gekürzt.