Das Exploding-Head-Syndrome (EHS) ist eine Form der Parasomnie, bei der die Menschen beim Einschlafen oder Aufwachen Lärm und laute Geräusche halluzinieren. Das Exploding-Head-Syndrom ist nicht gefährlich, aber es kann beunruhigend oder schlimmstenfalls beängstigend sein, wenn der Betroffene dadurch Angst vorm Schlafen bekommt. Dies führt langfristig zu einem Schlafentzug und Tagesmüdigkeit.
Symptome des Exploding-Head-Syndroms
Der Schläfer erlebt eine akustische Halluzination, während er einschläft oder aufwacht. Häufig auftretende Geräusche sind Schüsse, Becken (Musikinstrument), Feuerwerk, Schreie, Explosionen, Türen die zuschlagen, Donner oder Rauschen. Der Klang selbst kann von einem Ohr oder beidem gehört werden. Einige Patienten berichten, dass er aus ihrem Kopf kommt (daher der “explodierende Kopf” im Namen). Der Klang selbst dauert höchstens ein paar Sekunden.
Zusätzlich zum Klang können Menschen helle Lichtblitze sehen oder ein elektrisches Gefühl oder einen Schock spüren, der von ihrem Torso zu ihrem Kopf wandert. Angstgefühle, einschließlich erhöhter Herzfrequenz und Herzklopfen, begleiten den Klang oft. Infolgedessen fällt es den Betroffenen schwerer, aufgrund ihrer erhöhten Erregung wieder einzuschlafen.
Ursachen des EHS
Wissenschaftler wissen immer noch nicht, was das Exploding Head Syndrome verursacht. Die führende Theorie geht jedoch davon aus, dass EHS, ähnlich wie die Schlaflähmung, durch eine Störung in der retikulären Hirnstammformation verursacht wird. Die retikuläre Formation reguliert die Übergänge zwischen Wachsamkeit und Schlaf sowie die motorischen Reflexe und die Muskelsteuerung.
Während des Übergangs zwischen Schlaf und Wachsamkeit ist es üblich, dass Menschen unwillkürliche spontane Muskelkrämpfe erleben. Wissenschaftler glauben, dass diese Zucken durch eine Fehlkommunikation zwischen den Neuronen in der retikulären Hirnstammformation entsteht. Im Falle des Exploding Head Syndroms kann der Teil des Gehirns, der Geräusche verarbeitet, geweckt werden, während die anderen Körperregionen noch schlafen.
Dr. Brian Sharpless, der leitende Forscher einer Studie über EHS der Washington State Universität, beschrieb das Phänomen wie folgt:
“Betrachten Sie das Gehirn als einen Computer. Sie gehen eine Reihe von Schritten durch, wenn Sie Ihren Computer herunterfahren und Ihr Gehirn macht dasselbe. Wenn Sie einschlafen, werden Ihre auditorischen und visuellen Neuronen normalerweise gehemmt. Was unserer Meinung nach während des EHS passiert, ist, dass diese Neuronen nicht abschalten, sondern auf einmal feuern. Wenn sie das tun, erzeugen sie eine Klangwahrnehmung, weshalb die Betroffenen die lauten Geräusche hören.”
Wie wahrscheinlich ist das EHS
Studien schätzen, dass 10 bis 18 % der Menschen mindestens einmal im Leben EHS erleben. Personen die öfter Schlaflähmungen haben, sind doppelt so häufig vom EHS betroffen. Auch haben Menschen mit psychischen Störungen eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit. Es wird angenommen, dass Erwachsene ab 50 Jahren häufiger an dem EHS leiden.
Behandlung vom EHS
Es gibt bisher keine Behandlung vom Exploding Head Syndrom, da die genauen Ursachen unbekannt sind. Man kann jedoch folgende Dinge beachten, um besser zu Schlafen:
- Realisieren das es nur eine Halluzination ist
- Schlaftagebuch führen und ein Arztgespräch suchen
- Die Schlafhygiene pflegen